Vergessenes prähistorisches Kleinod
Wer die Flur Widderstatt auf der Hochfläche zwischen Werra und Jüchse besucht, wird zunächst nichts Besonderes finden: Felder, Wiesen, Büsche, ein bisschen Wald. Und doch stellt die kleine Senke bei Wachenbrunn selbst im historienschweren Südthüringen ein außergewöhnlich geschichtsträchtiges Fleckchen Erde dar. Hier haben über Jahrtausende immer wieder Menschen gesiedelt. Anziehungspunkt war eine auch heute noch sprudelnde Quelle, die sich nach Süden über den Sülgrund in die Jüchse ergießt. Die Fernsicht gab einige Sicherheit und das Umland eignete sich für die Landwirtschaft. Nach eben diesem Prinzip wurden übrigens die meisten Dörfer in der Gegend angelegt. Archäologische Funde belegen, dass schon mittelsteinzeitliche Jäger hier ihre Beute zerlegten, Glockenbecher-Bauern ihre Toten begruben, Urnenfelderkrieger Pfeile schärften und bronze- wie eisenverarbeitende Handwerker einen üppigen Alltag gestalteten. Höhepunkt der Siedlungstätigkeit soll ein keltisches Dorf während der Latène- und Hallstattzeit gewesen sein, also etwa von 500 vor Christus bis an die Zeitenwende heran. Mehrfach wurde in der DDR auf der Widderstatt offiziell und fachgerecht ausgegraben: Pfostenhäuser mit Herdstelle gruppierten sich um einen Quellsee, Vorrats- und Abfallgruben scheinen reichlich gefüllt gewesen zu sein, die Felder begannen gleich hinter dem Dorf, sogar eine Eisenfeinschmiede konnte identifiziert werden. Keramikscherben und verrostetes Handwerkszeug lassen keine soziale Differenzierung erkennen, hier müssen die einfachen Leute gewohnt haben, selbst eine wie auch immer geartete Befestigung fand man nicht. Auch die Ausdehnung der alten Siedlung ist unklar. Wahrscheinlich aber war die Höhe gleich hinter der Quelle einbezogen und der Berg "Knorr" nebenan - heute als Flächendenkmal ausgewiesen.
Archäologen verweisen auf die Nähe der berühmten Gleichberge, wo ähnliche, aber viel reichhaltigere Artefakte im keltischen Oppidum Steinsburg auf ein übergeordnetes Zentrum schließen lassen. In der Widderstatt also sollen zu jener Zeit die Untertanen irgendeines Gleichberg-Fürsten gewohnt haben. Da wir über die sozialen Strukturen damals wenig wissen, belassen wir es lieber bei einer vermuteten Arbeitsteilung mit der heutigen Wüstung. Bei Eisenwaren nämlich lässt sich eine kontinuierliche Besiedlung der Widderstatt nachweisen, auf der Steinsburg hingegen nicht. Das interpretieren einige Forscher als zeitweise Abwanderung von der Steinsburg, andere lediglich als ungenügendes Fundaufkommen, wegen der stärkeren Verwitterung des Metalls zwischen den Basaltblöcken dort.
Die Steinsburg und die Witterstatt verbindet zudem der Urweg von Süddeutschland ins ebenfalls dicht besiedelte Erfurter Becken. Er lässt sich vom Oppidum Manching an der Donau über die Wallanlage Alteburg bei Zeil am Main bis zur Alteburg südlich Arnstadts an Hand von aneinandergereihten Wallanlagen nachweisen. Auch prähistorische Funde entlang der Strecke, wie ein Eisenbarren aus jener Zeit am Oberhofer Pass, können das belegen. So geben allein schon die wissenschaftlichen Veröffentlichungen genug Spielraum für die Phantasie geschichtsinteressierter Mitmenschen. Doch da ist mehr: Neben der Widderstatt liegt der so genannte Rittersrain. Auf der nicht sehr mächtigen Erhebung wurden u. a. Hügelgräber aus der bronzezeitlichen Glockenbecher-Kultur gefunden. Das waren jene Altvorderen, deren Heimat man bis nach Spanien zurückverfolgen kann und die die Bronze mitgebracht haben sollen. Der Rittersrain kann aber nicht bloß ein exponierter Friedhof gewesen sein, denn rund um den Hügel zieht sich ein deutlicher, etwa zwei bis fünf Meter hoher künstlich angelegter Absatz herum. Das können nur Verteidigungsanlagen gewesen sein, etwa mit Palisaden bewehrt, denn eine Interpretation als Feldterrasse schließen Experten aus. Sie verweisen auf die vielen großen Steine auf dem Areal und die Struktur der Kante. Ein solch hoher Aufwand nur für ein Hügelgräberfeld ist nirgendwo bekannt. Die verdächtige Stufe in der Landschaft umfasst sogar den Bereich des ehemaligen Mittelwellensenders Wachenbrunn. Das kann man trotz der enormen Geländedeformation beim Bau der erst jüngst gesprengten Sendemasten auch heute noch deutlich erkennen. Die Verteidigungsanlage passt auch zum Bild der Glockenbecherleute als eine handwerkliche und kriegerische Elite der Bronzezeit, die nach Mitteleuropa vorstößt. immer mehr Historiker sagen sogar mit Pferden! So würde auch der Name Rittersrain passen, obwohl die Bezeichnung erst von den germanischen Siedlern später stammen kann. In der Widderstatt, zu Füßen des Ritterrais, wird dann wohl das Bruttosozialprodukt für die Herren erwirtschaftet worden sein. Dafür hatte das Bauerndorf länger Bestand: Etwa 500 Jahre soll das Dorf mit seiner keltischen Hochkultur durchgehalten haben.
Da kommen eine Menge zerbrochener Töpfe und verlorener Fibeln zusammen. Die schönsten Keramikfragmente und Gewandtspangen sind im Steinsburgmuseum bei Römhild und im Museum für Frühgeschichte in Weimar ausgestellt. Aber auch Jüchsen hat der Widderstatt eine kleine aber feine Sammlung gewidmet. Faszinierend welcher Fortschritt in den Fundstücken zum Ausdruck kommt: Da wurden mit einem Skalpell medizinische Eingriffe vorgenommen, Pinzetten können nur der Kosmetik gedient haben, ein Schlüssel dokumentiert feststehendes Eigentum und die vielen Bruchstücke der damals modernen Glasarmringe künden vom Schönheitsideal jener Tage. Dererlei Dinge fand man in Süddeutschland noch häufiger - über den Thüringer Wald hinaus kaum. Neben dem so dokumentierten Fernhandel wird auch das kulturelle Nord-Süd-Gefälle deutlich, das mit der Katastrophentheorie um 1200 v. Chr. erklärt werden kann (Siehe Blog Atlantisches Europa). So lässt sich auch das Siedlungsverhalten der aus dem nichts entstandenen Urnenfelderkultur deuten. Die Menschen scheinen sich auf Hochflächen zusammengezogen zu haben, wie die zwischen Werra und Jüchse. Es finden sich nämlich hier noch andere Plätze, die durch prähistorische Funde und Hügelgräber belegt sind oder der Widderstatt in der Geländestruktur ähneln: der Ermelsberg nördlich von Dingsleben, der Weitberg nordöstlich von Beinerstadt, Steinbruch und Kirchberg bei Exdorf, die Kuppe der Ehemaligen Großsendeanlage Wachenbrunn, der Michelsberg zwischen Belrith und Vachdorf, der Steinerne Berg südlich von Henfstädt, nur um die Größten zu nennen. Ähnlich stark prähistorisch besiedelte Höhenplatten gibt es übrigens dutzende südlich des Rennsteigs...
Doch diese Gefüge dürften sich mit dem Anmarsch der Elbgermanen Mitte des 1. Jhd. v. Chr., zunächst bis ans Mittelgebirge, langsam aufgelöst haben. Trotzdem endet die keltische Widderstatt - wie auch das Oppidum Steinsburg nicht durch Zerstörung, sondern die Siedlungen scheinen friedlich aufgegeben worden sein. Nach Lage der Dinge werden ihre Bewohner nach Süden gezogen sein. In dieser Zeit nämlich wird nicht nur Manching zum größten Oppidum Deutschlands ausgebaut, sondern es tauchen verstärkt auch Kelten im Mittelmeerraum auf. Höhepunkt: 387 v. Chr. erobern sie unter ihrem Anführer Brennus Rom.
Wer die Flur Widderstatt auf der Hochfläche zwischen Werra und Jüchse besucht, wird zunächst nichts Besonderes finden: Felder, Wiesen, Büsche, ein bisschen Wald. Und doch stellt die kleine Senke bei Wachenbrunn selbst im historienschweren Südthüringen ein außergewöhnlich geschichtsträchtiges Fleckchen Erde dar. Hier haben über Jahrtausende immer wieder Menschen gesiedelt. Anziehungspunkt war eine auch heute noch sprudelnde Quelle, die sich nach Süden über den Sülgrund in die Jüchse ergießt. Die Fernsicht gab einige Sicherheit und das Umland eignete sich für die Landwirtschaft. Nach eben diesem Prinzip wurden übrigens die meisten Dörfer in der Gegend angelegt. Archäologische Funde belegen, dass schon mittelsteinzeitliche Jäger hier ihre Beute zerlegten, Glockenbecher-Bauern ihre Toten begruben, Urnenfelderkrieger Pfeile schärften und bronze- wie eisenverarbeitende Handwerker einen üppigen Alltag gestalteten. Höhepunkt der Siedlungstätigkeit soll ein keltisches Dorf während der Latène- und Hallstattzeit gewesen sein, also etwa von 500 vor Christus bis an die Zeitenwende heran. Mehrfach wurde in der DDR auf der Widderstatt offiziell und fachgerecht ausgegraben: Pfostenhäuser mit Herdstelle gruppierten sich um einen Quellsee, Vorrats- und Abfallgruben scheinen reichlich gefüllt gewesen zu sein, die Felder begannen gleich hinter dem Dorf, sogar eine Eisenfeinschmiede konnte identifiziert werden. Keramikscherben und verrostetes Handwerkszeug lassen keine soziale Differenzierung erkennen, hier müssen die einfachen Leute gewohnt haben, selbst eine wie auch immer geartete Befestigung fand man nicht. Auch die Ausdehnung der alten Siedlung ist unklar. Wahrscheinlich aber war die Höhe gleich hinter der Quelle einbezogen und der Berg "Knorr" nebenan - heute als Flächendenkmal ausgewiesen.
Archäologen verweisen auf die Nähe der berühmten Gleichberge, wo ähnliche, aber viel reichhaltigere Artefakte im keltischen Oppidum Steinsburg auf ein übergeordnetes Zentrum schließen lassen. In der Widderstatt also sollen zu jener Zeit die Untertanen irgendeines Gleichberg-Fürsten gewohnt haben. Da wir über die sozialen Strukturen damals wenig wissen, belassen wir es lieber bei einer vermuteten Arbeitsteilung mit der heutigen Wüstung. Bei Eisenwaren nämlich lässt sich eine kontinuierliche Besiedlung der Widderstatt nachweisen, auf der Steinsburg hingegen nicht. Das interpretieren einige Forscher als zeitweise Abwanderung von der Steinsburg, andere lediglich als ungenügendes Fundaufkommen, wegen der stärkeren Verwitterung des Metalls zwischen den Basaltblöcken dort.
Gleichberge |
Museum Jüchsen |
Da kommen eine Menge zerbrochener Töpfe und verlorener Fibeln zusammen. Die schönsten Keramikfragmente und Gewandtspangen sind im Steinsburgmuseum bei Römhild und im Museum für Frühgeschichte in Weimar ausgestellt. Aber auch Jüchsen hat der Widderstatt eine kleine aber feine Sammlung gewidmet. Faszinierend welcher Fortschritt in den Fundstücken zum Ausdruck kommt: Da wurden mit einem Skalpell medizinische Eingriffe vorgenommen, Pinzetten können nur der Kosmetik gedient haben, ein Schlüssel dokumentiert feststehendes Eigentum und die vielen Bruchstücke der damals modernen Glasarmringe künden vom Schönheitsideal jener Tage. Dererlei Dinge fand man in Süddeutschland noch häufiger - über den Thüringer Wald hinaus kaum. Neben dem so dokumentierten Fernhandel wird auch das kulturelle Nord-Süd-Gefälle deutlich, das mit der Katastrophentheorie um 1200 v. Chr. erklärt werden kann (Siehe Blog Atlantisches Europa). So lässt sich auch das Siedlungsverhalten der aus dem nichts entstandenen Urnenfelderkultur deuten. Die Menschen scheinen sich auf Hochflächen zusammengezogen zu haben, wie die zwischen Werra und Jüchse. Es finden sich nämlich hier noch andere Plätze, die durch prähistorische Funde und Hügelgräber belegt sind oder der Widderstatt in der Geländestruktur ähneln: der Ermelsberg nördlich von Dingsleben, der Weitberg nordöstlich von Beinerstadt, Steinbruch und Kirchberg bei Exdorf, die Kuppe der Ehemaligen Großsendeanlage Wachenbrunn, der Michelsberg zwischen Belrith und Vachdorf, der Steinerne Berg südlich von Henfstädt, nur um die Größten zu nennen. Ähnlich stark prähistorisch besiedelte Höhenplatten gibt es übrigens dutzende südlich des Rennsteigs...
Doch diese Gefüge dürften sich mit dem Anmarsch der Elbgermanen Mitte des 1. Jhd. v. Chr., zunächst bis ans Mittelgebirge, langsam aufgelöst haben. Trotzdem endet die keltische Widderstatt - wie auch das Oppidum Steinsburg nicht durch Zerstörung, sondern die Siedlungen scheinen friedlich aufgegeben worden sein. Nach Lage der Dinge werden ihre Bewohner nach Süden gezogen sein. In dieser Zeit nämlich wird nicht nur Manching zum größten Oppidum Deutschlands ausgebaut, sondern es tauchen verstärkt auch Kelten im Mittelmeerraum auf. Höhepunkt: 387 v. Chr. erobern sie unter ihrem Anführer Brennus Rom.
Jüchsen - ältester Ort im Grabfeld |
Bliebe nur noch die Frage zu klären, was aus unserer Widderstatt wurde. Es ist kaum anzunehmen, dass alle Menschen auswanderten, zumal die Germanen nur zögerlich über den Rennsteig kamen. Die Widderstatt wird erstmals im Jahre 800, in der Schenkung der Äbtissin Emhilt von Milz an das Kloster Fulda unter dem Namen „Widarogeltesstat“ erwähnt. Das bedeutet dreierlei: Erstens hat die Ortsbezeichnung nichts mit Schafen zu tun. Zweitens können Orte mit der Endung -stat, -statt, -städt, entgegen gängiger Lehrmeinung getrost in die Zeit vor der Zeitrechnung gelegt werden. Zweitens muss die Widderstatt auch im Mittelalter noch von gewisser Bedeutung gewesen sein. Tatsächlich fanden sich eine Münze von Kaiser Constantinus II (337 – 361), Glasperlen und eine Zwiebelknopffibel, was auf die späte römische Kaiserzeit verweist. Dazu tauchte am Rand der Grabungsfläche in einer Hausgrube mit ansonsten latènezeitlichem Fundmaterial Kammreste aus dem 6. Jhd. auf. Auch weitere Knochenkammfragmente, die Scherbe eines Knickwandtopfes und Perlen müssen eindeutig den neuen fränkischen Herrschern im Frühmittelalter zugeordnet warden. Es müssen also nach den Kelten auch erste Germanen und Franken dagewesen sein!
Und warum hatte das Dorf, wie, sagen wir mal Harras, mit gleicher Zeitstellung, keinen Bestand bis heute? Die Archäologen halten sich mit Spekulationen wie immer zurück. Dabei scheint die Ursache eindeutig: Die alte Heer- und Handelsstraße auf der Nord-Süd-Trasse muss sich verlagert haben. Denn die mittelalterlichen Altwege mit ihren tiefen Hohlwegebündeln an den Rändern der Höhe verliefen jetzt weiter werraauf- bzw. abwärts. Das könnte mit veränderten geopolitischen Interessen der Franken zu tun gehabt haben, oder gezwungenermaßen mit dem Werradurchbruch bei Henfstädt. Hier hatten sich Jahrtausende lang vor der felsigen Flussschleife bei der heutigen Agrar GmbH Sandbänke gebildet, die einen leichten Werra-Übergang bei der so genannten Zwick ermöglichten. Das scheint sich geändert zu haben, als der Fluss durch den Felssporn „Burkhart“ bei der heutigen Gärtnerei brach. Spätestens am Ende des 1. Jahrtausends, als die meisten Handelsstraßen nur noch im Tal verliefen, waren die alten Höhenwege sowieso passé. Die lange noch genutzte „Heerstraße“ bei den Gleichbergen führte nun durch die Werra-Furten bei Themar, Trostadt und Reurith. Doch wie in alten Zeiten zog es sie zum Rennsteig hin. Doch lassen wir das Spekulieren! Das "Wüstfallen" so mancher alten Siedlungen am Urweg wird im Mittelalter dann schon durch Urkunden aufgegriffen: Die seit der Bronzezeit genutzte, nun aber germanische Siedlung „Strick“ nordöstlich von Henfstädt, der Steinshaug mit seiner erst später errichteten Kapelle über Themar, die fränkische Siedlung Gärtles nordwestlich von Henfstädt und sicher nicht zuletzt auch die Widderstatt. Viel Stoff also zum Träumen und Fabulieren…
Wer mehr wissen möchte über die Widderstatt, kann das im Jahrbuch 1991 des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins.
ehemaligen Sendemasten - dahinter Rittersrain |
Und warum hatte das Dorf, wie, sagen wir mal Harras, mit gleicher Zeitstellung, keinen Bestand bis heute? Die Archäologen halten sich mit Spekulationen wie immer zurück. Dabei scheint die Ursache eindeutig: Die alte Heer- und Handelsstraße auf der Nord-Süd-Trasse muss sich verlagert haben. Denn die mittelalterlichen Altwege mit ihren tiefen Hohlwegebündeln an den Rändern der Höhe verliefen jetzt weiter werraauf- bzw. abwärts. Das könnte mit veränderten geopolitischen Interessen der Franken zu tun gehabt haben, oder gezwungenermaßen mit dem Werradurchbruch bei Henfstädt. Hier hatten sich Jahrtausende lang vor der felsigen Flussschleife bei der heutigen Agrar GmbH Sandbänke gebildet, die einen leichten Werra-Übergang bei der so genannten Zwick ermöglichten. Das scheint sich geändert zu haben, als der Fluss durch den Felssporn „Burkhart“ bei der heutigen Gärtnerei brach. Spätestens am Ende des 1. Jahrtausends, als die meisten Handelsstraßen nur noch im Tal verliefen, waren die alten Höhenwege sowieso passé. Die lange noch genutzte „Heerstraße“ bei den Gleichbergen führte nun durch die Werra-Furten bei Themar, Trostadt und Reurith. Doch wie in alten Zeiten zog es sie zum Rennsteig hin. Doch lassen wir das Spekulieren! Das "Wüstfallen" so mancher alten Siedlungen am Urweg wird im Mittelalter dann schon durch Urkunden aufgegriffen: Die seit der Bronzezeit genutzte, nun aber germanische Siedlung „Strick“ nordöstlich von Henfstädt, der Steinshaug mit seiner erst später errichteten Kapelle über Themar, die fränkische Siedlung Gärtles nordwestlich von Henfstädt und sicher nicht zuletzt auch die Widderstatt. Viel Stoff also zum Träumen und Fabulieren…
Wer mehr wissen möchte über die Widderstatt, kann das im Jahrbuch 1991 des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins.