Samstag, 29. Oktober 2016

Das Kloster Veßra (von C.A.)

Der Henneberger Graf Gotebold und seine Gemahlin Liutgard waren es, die 1131 das Prämonstratenser-Stift Kloster Veßra gründeten.
Graf Gotebold hatte den Ordensgründer der Prämonstratenser, Norbert von Xanten, auf einem Hoftag in Würzburg 1130 selbst kennengelernt und von ihm die Anregung zur Gründung eines Klosters auf seinem Territorium bekommen. Abgesehen von den religiösen Motiven, hatten die Henneberger aber auch handfeste Gründe für die Stiftung eines Klosters. Bisher fehlte in ihrem Herrschaftsgebiet eine solche Einrichtung, von einem Hauskloster ganz zu schweigen, das die Funktion einer Grablege für die eigene Familie, eine Versorgungsanstalt für Angehörige sowie eine Ausbildungsstätte für Beamte und Schreiber des Hofstaates wahrnehmen konnte. Außerdem erhoffte sich Gotebold auch die Unterstützung der Mönche bei den Rodungen und der Besiedlung des Schleuse- Gebietes.
Die Entscheidung für Veßra war gut bedacht. Es lag nicht zu fern von den zu erschließenden Forsten, aber auch nahe genug am alten Siedlungsraum. In dieser Hinsicht muss man das spätere Schleusingen als Residenz und Veßra als Hauskloster der Henneberger als eine Einheit betrachten.
Es überragte später alle anderen Klöster in der Region an ökonomischer Macht und politischen Einfluss. Es entwickelte sich zu einem Zentrum der mittelalterlichen Kultur. Seine überregionale Bedeutung widerspiegelte sich auch im Äußeren der Klosteranlage, die mit rund 6 ha umfassende Fläche die größte im Gebiet war und die Ausdehnung einer mittelalterlichen Kleinstadt erreichte.
Aus einer Urkunde von 1135 geht hervor, dass in Veßra Prämonstratenser angesiedelt wurden und das Kloster sich noch im Aufbau befand. Der zog sich auch über die nächsten Jahrzehnte hin. Die Klosterkirche konnte jedoch schon 1138 geweiht werden. Ein Jahr zuvor hatte der Bischof von Würzburg dem Kloster die pfarreilichen Gerechtsame verliehen. Damit konnten die Chorherren in Veßra taufen, predigen, Kranke besuchen und Tode bestatten. 1141 wurde das von Papst Innocenz II. bestätigt. Das Kloster hatte nach seiner Gründung die erste Besatzung mit Chorherren aus Magdeburg vom Prämonstratenser Kloster „Unsere lieben Frauen“ erhalten. Die Verbindung nach Norden wurde aber 1224 gelöst und Veßra kam direkt unter Verwaltung des Mutterklosters in Premontre.
Als Prämonstratenser-Niederlassung war Veßra eigentlich kein Kloster, sondern ein Chorherrenstift. Da die Mitglieder des Ordens jedoch mehr oder weniger „klösterlich“ lebten, bürgerte sich auch für Veßra die Bezeichnung Kloster ein. Bemerkenswert ist ferner, dass Veßra zunächst als Doppelstift mit Männer und Frauen belegt worden war. Das war bei den Prämonstratensern üblich und hatte neben den bald eingerichteten Schulbetrieb vor allem wohl ökonomische Gründe. Obwohl beide Konvente in der Klosteranlage streng getrennt waren, untersagte das Generalkapitel von Premontre schon 1137 diese Doppelniederlassungen. Nach einem Brand im Kloster Veßra 1175, bei dem die Frauenklausur abbrannte, wurde diese in das nahe Trostatdt umgesiedelt.
Aus finanziellen und anderen Gründen übergab 1135 Graf Gotebold das Kloster an den Bischof Otto von Bamberg. Dieser erweiterte das Kloster mit Einkünften aus etlichen Dörfern vor allem im Rodacher Raum. So kam es, dass die Bamberger Bischöfe Lehnsherren der weltlichen Güter des Klosters wurden, in geistlicher Hinsicht unterstand es jedoch dem Bischof von Würzburg. Die Schutzherrschaft hatten die Grafen von Henneberg. Eine Reihe von Veßraer Urkunden aus dem 12. bis 14. Jahrhundert belegen auch die Bedeutung des Klosters als Förderer der Rodungs- und Siedlungstätigkeit, mit der Veßra sicher die von den Henneberger Grafen zugedachte Rolle beim Landesausbau gerecht wurde.
Dem Kloster gelang es einen großen Grundbesitz aufzubauen. Neben zahlreichen Schenkungen, die zur eigenen Seelenrettung von Grundbesitzern vorgenommen wurden, konnte das Kloster vor allem die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Adels, in die dieser infolge einer Agrarkrise im 14. Jh. geraten war, ausnutzen, um günstig Land aufzukaufen.
Der Vorsteher des Klosters führte zunächst den Propst Titel. Er vertrat das Kloster nach außen und war Disziplinarvorgesetzter aller Insassen. Sein Einfluss stieg mit dem ökonomischen Wachstum des Stiftes. Er wurde oft als Berater, Schiedsmann, päpstlicher Beauftragter in zahlreichen weltlichen und kirchlichen Landesangelegenheiten herangezogen. 1333 wurde er zum Abt erhoben. Nach Unterlagen aus dem Jahr 1523 wurde der Abt unter Aufsicht eines Ordens-Visitators vom gesamten Konvent der Mönche gewählt. Allerdings mischten sich zu dieser Zeit die Henneberger schon stark in diesen Vorgang ein. Der Abt führte zur Demonstration seiner Sonderstellung ein eigenes Siegel.
An der Spitze des Konvents der Mönche stand der Prior. Weitere Ämter waren: Schulmeister, Singmeister, Siechenmeister und Küster. Wirtschaftliche Funktionen hatte der Kellermeister und der Obleier. In der Spätzeit des Klosters gibt es einen Prokurator, der die gesamte Wirtschaft leitet. Der Konvent der Mönche bildete die Gesamtkörperschaft gegenüber dem Klostervorsteher. Sie besetzten auch die auswärtigen Pfarr-, Vikar- und Propststellen des Klosters.
Refektorium
Der Konvent versammelte sich im Kapitelsaal, der in der Nähe des östlichen Kreuzgangflügels der heutigen Klosteranlage vermutet wird. Gegessen wurde im Refektorium, das in seiner letzten Gestaltung im wesentlichen noch erhalten ist. Das Schlafhaus (Dormitorium) ist verschwunden. Laienbrüder mussten die körperliche Arbeit leisten. Es ist aber auch körperliche Arbeit der Mönche selbst bezeugt worden. Seit dem 15. Jh. waren im Kloster aber auch Knechte beschäftigt, die nicht zur Klosterfamilie gehörten, sondern für Lohn arbeiteten. Schließlich wohnten im Kloster auch noch die Schüler, die zum Teil für den eigentlichen Priesternachwuchs bestimmt waren.
Nach bisherigen Forschungen hatte Veßra in ca. 170 Ortschaften Grundbesitz, der nur einige Einkünfte (Zehnten), aber auch das ganze Dorf betreffen konnte. Ein Problem war die große Streuung des Besitzes für das Kloster. Die Besitzungen erstreckten sich vom mittleren Werra–Raum südlich Breitungen bis an den Main. Der Grund und Boden war meist an Bauern verlehnt (verpachtet), die jährliche Zinsen in Geld und Naturalform zahlen mussten. Jedoch hatte das Kloster, im Gegensatz zu den weltlichen Grundherren, ihr Salland meist nicht verlehnt sondern bewirtschafteten es selbst.

So gehörten zum Veßraer Haupthof 1567 noch 1303 Acker Artland und Wiese, mehrere Hundert Acker Wald, 38 Jagdgründe, 37,5 Acker Teiche, 3 Forellengewässer und Hutrechte in 11 umliegenden Ortsfluren, darunter auch in der Gemarkung Gethles.
  • 1 Acker = 0,21 ha
  • Artland = zum Pflügen und Ackerbau geeignetes Land)
  • Salland = Land, das zum Klosterhof gehört.
Der Viehbestand betrug zu dieser Zeit: 100 Stück Rindvieh, 27 Pferde, 100 Schweine, 800 Schafe, ferner Ziegen, Gänse, Hühner, Enten, Tauben, Fische und Bienen.
Außer Scheunen, Speichern und Ställen gehörten eine Büttnerei, Schmiede, Mühle, Brauerei und ein Backhaus zur Klosteranlage.
Außer dem Haupthof besaß Veßra zur Bewirtschaftung des außerhalb liegenden Sallandes, zusätzliche Wirtschaftshöfe. Das waren in erster Linie der Schweighof und der Georgenberg bei Rodach, Haard bei Münnerstadt und Ottelmannshausen bei Königshofen. Zusammen waren das noch einmal 1213 Acker Artland und Wiesen, 33,5 Acker Weinberge, 3 Gärten mit 171 Obstbäumen und Wald. Auch hier war die Viehhaltung beträchtlich. Besitz an gewerblichen Anlagen spielten nur eine untergeordnete Rolle. Bekannt sind das feudale Obereigentum an der Veßraer Ziegelei, der Rappelsdorfer Mühle oder der
Themar
Themarer Badestube. Die Veßraer Klosterschenke war meist verpachtet. Die Geldeinnahmen des Klosters betrugen zwischen 1556 und 1573 pro Jahr 3652 Gulden. An Naturalien wurden eingebracht: 2900 Malter Getreide und 25 Fuder Wein.
  • 3 Gulden kostete zu dieser Zeit ein Mastschwein
  • 1 Malter Getreide = 142 Kg
  • 1 Fuder Wein = 800 Liter
Entsprechend den Kompetenzen musste jeder neu gewählte Abt nach Bamberg ziehen, um dort um seine Belehnung mit den weltlichen Gütern des Klosters nachzusuchen. Das heißt, Veßra konnte nicht frei über seine Besitzungen verfügen. Bei Kauf, Tausch usw. musste die Genehmigung des Bischofs in Bamberg eingeholt werden. Auch die Grafen von Henneberg verstanden es, eine enge Beziehung zum Kloster herzustellen und sie übten ihre Schutzfunktion konsequent aus. Oft musste das Kloster mit größeren Geldsummen für die Henneberger einspringen. Veßraer Kanoniker waren hennebergische Hauskaplane, Diplomaten und Hauschronisten. Vor allem im Zuge der Stabilisierung der landesherrlichen Gewalt seit dem späten 15. Jh. betrieb
Schloss in Schleusingen

Schleusingen gegenüber Veßra eine verstärkte landeskirchliche Politik und griff immer öfter in die inneren Angelegenheiten des Klosters ein. Das musste zwangsläufig zum Zusammenstoß mit Würzburg führen, denn in kirchlicher Hinsicht unterstand Veßra dem Bischof in Würzburg. Wie jeder neugewählte Abt nach Bamberg ziehen musste, um mit den weltlichen Gütern belehnt zu werden, hatte er auch in Würzburg anzutanzen, um sich kirchlich alle Vollmachten übertragen zu lassen. Den Grafen von Henneberg, in deren Herrschaft Veßra lag, war das schon ein Dorn im Auge. Vor allem die ständigen Auseinandersetzungen (sogar Fehden) der Henneberger mit Würzburg, in denen es auch um territoriale Ansprüche ging, sind in die Geschichte eingegangen.
Burg Henneberg
Trotz gewisser Chancen, die sich aus dem Streit um weltlicher und kirchlicher Macht für Veßra ergaben, und trotz des ökonomischen Potentials, hat es Veßra nicht geschafft, ein eigenes Staatswesen, wie etwa Fulda oder Hersfeld aufzubauen. Trotzdem hatten die Äbte eine gewisse weltliche Gewalt. Sie übten die Gerichtsbarkeit über ihre bäuerlichen Lehensnehmer aus und beherrschten auch die Verfassungen der Gemeinden, in denen sich Veßraer Besitz konzentrierte. Auch hatten sie Aufsichtsrechte und Disziplinargewalt über die ihnen unterstellten Klöster Frauenbreitungen, Hausen, Frauenwald und Trostadt. Im Streit der Franziskaner und Johanniter 1507 in Schleusingen traten sie als Schiedsrichter auf.
Henneberger Land
Das Verhältnis des niederen Adels zum Kloster war in den ersten Jahren der Existenz desselben dadurch bestimmt, dass der Adel im Kloster eine Versorgungsanstalt für ihre Familienangehörigen sah und deshalb auch zahlreiche Schenkungen machte. Tatsächlich lässt sich in vielen Fällen nachweisen, dass die Mönche, Pröpste und Äbte im 12. bis 14. Jh. adelige Herkunft waren. In vielen Fällen entstammten sie den führenden Familien der Umgebung. Das trifft z.B. für den Abt Hermann II. von Bibra (1338- 1362) zu, der einem der mächtigsten Geschlechter im Henneberger Raum angehörte. Aber schon 1345 tauchte mit den Chorherren Berthold Glantz der Vertreter einer bürgerlichen Themarer Ratsfamilie in Veßra auf. Das führende Themarer Bürgertum stellte schließlich ab 1484 auch die Äbte. Als, infolge von krisenhaften Erscheinungen am Vorabend des Bauernkrieges, sowohl das Kloster als auch der Adel sich gezwungen sahen, ihre ökonomischen Positionen zäh zu verteidigen, schlug das bisher von gemeinsamen Interessen getragene Verhältnis zeitweise um. Erbitterte Prozesse und Gewalttätigkeiten waren jetzt oft an der Tagesordnung und rissen auch nach dem Bauernkrieg nicht ab. In diesen Streitigkeiten, die nicht selten mit Fehden ausgetragen wurden, ging es meist um Grundstücke und ganze Güter. Auch die Städte Themar und Rodach, die im Brennpunkt der Veßraer Interessensphären lagen, fochten einen ständigen Kampf um Grundbesitz und Abgaben aus. Seit dem 15. Jh. versuchte Veßra, wie andere Grundherren auch, ökonomische Schwierigkeiten durch verstärkte Ausbeutung der Bauern aufzufangen.
In der Frühzeit Veßras scheinen das religiöse Leben und die geistige Grundhaltung durchaus den strengen Reformwillen des Ordensgründers Norbert von Xanten entsprochen zu haben. Das Kloster verschloss seine Kirche grundsätzlich nicht der Öffentlichkeit.
Dem erklärten Ziel des Ordens gemäß versuchte Veßra bald, die Pfarrseelsorge in den umliegenden Ortschaften an sich zu bringen, was aber nicht immer gelang. War doch bisher von der Mutterkirche Leutersdorf aus, das gesamte Werra-Tal mit seinen Randzonen und ein großer Teil des Schleuse-Gebietes pastorrisiert worden. Die Mutterkirche wurde jedoch 1345 in das Kloster Veßra einverleibt und es übernahm damit auch dessen Funktionen. Veßra war nun kirchlich für rund 50 Orte zuständig. Diese Aufgabe wurde anfangs so bewältigt, indem die Mönche zu Gottesdienste und Seelsorge in die Dörfer ritten und anschließend in das Kloster zurückkehrten. Das ließ sich aber auf die Dauer nicht durchhalten. In bestimmten Hauptorten wurden deshalb weitere Pfarr- und Vikarstellen geschaffen, zu denen eine größere Anzahl andere Dörfer gehörten. Pfarr- und Vikarstellen waren z.B. in Reurieth, Themar, Vachdorf, Belrieth, Lengfeld, Marisfeld, Frauenwald, St.- Kilian, Roth und Steinbach b. Schmalkalden. Dass mit diesen Stellen natürlich auch deren Pfründe dem Kloster zuflossen ist ebenso offensichtlich, wie der gewaltige Einfluss auf die Bevölkerung der gesamten Umgebung. Das betrifft den Einfluss im positiven Sinne, wie auch später mehr und mehr im negativen Sinne des geistig- kulturellen und religiösen Verfalls des Klosters. Es spielte außerdem eine große Rolle in der ideologischen Unterstützung der Henneberger Grafen bei der Ausübung ihrer landesherrlichen Gewalt.
Grabkapelle
Es gab auch Beziehungen zu Klöstern und Stiften anderer Konzessionen in der Region, die über die ökonomischen-politischen hinausgingen. Eine besonders enge Beziehung bestand zu den Johannitern in Schleusingen, den Benediktinern in Reinhardtsbrunn und den Augustinern in Schmalkalden..
Veßra hat, wie bereits erwähnt, seinen geistlichen Nachwuchs von Anfang an z.T. selbst herangezogen. Nachrichten darüber gibt es seit der Gründung des Klosters. Auch in den folgenden Jahrhunderten werden Schulmeister und Schüler in Akten öfter genannt. Es kann deshalb mit Recht behauptet werden, dass Veßra die älteste Schule der Gegend überhaupt unterhielt. Vor allem in der Spätzeit diente sie nicht nur dem eigenen Nachwuchs, sondern stand auch Söhnen von Adeligen und Bürgern offen, die nicht in den geistlichen Stand treten wollten. Namhafte Veßraer Schüler waren z.B. der spätere Würzburger Bischof Lorenz v. Bibra (1495-1519), der Meininger Dichter Georg Dott, der Theologe Johann Ußleuber und auch der Heidelberger Humanist Adam Ernher v. Themar.
Seine karitativen Aufgaben sah das Kloster in der Unterhaltung eines Hospitals und Siechenhauses. Die Siechenmeister zogen entsprechende Heilkreuter zur Linderung von Krankheiten im Klostergarten heran.
Klosterkirche
Nicht zuletzt war das Stift eine Heimstatt künstlerischer und wissenschaftlicher Betätigung. Von Baukunst, Bildhauerei und Malerei geben die erhaltenen Reste aus dieser Zeit ein beeindruckendes Zeugnis. Von der einstigen Veßraer Bibliothek und der Schreib-und Malkunst der Mönche zeugen noch herrliche mehrfarbige Pergamenthandschriften. Veßraer Mönche führten über große Zeiträume Chroniken und Annalen, in denen sie die wichtigsten Begebenheiten ihrer Zeit aufzeichneten. Die „Annales Vesserenses“ sind leider nur noch als Bruchstücke überliefert. Mit der ältesten erhaltenen hennebergischen Chronik, dem „Chronicon Hennebergense“, aber auch den zahlreichen Urkunden aus Veßraer Schreiberhand, hat uns das Kloster ein Erbe hinterlassen, das für die Kenntnis der mittelalterlichen Geschichte des Henneberger Landes von unschätzbaren Wert sind.
Die häufigen Auseinandersetzungen um ökonomische Positionen, die Veßra in den letzten Jahrzehnten des 15. Jh. mit Adel, Städten und Bauern führte, waren jedoch schon ein Hinweis darauf, dass die wirtschaftliche Situation des Klosters am Vorabend des Bauernkrieges nicht mehr die beste war. Im großen und ganzen war auch Veßra von den Zersetzungserscheinungen gezeichnet, die den Klerus dieser Zeit prägten. Es machte sich bemerkbar, dass das neue (evang.) Gedankengut den Klöstern die geistige Grundlage entzog und ihr Bildungsmonopol brach. Der Sittenverfall und die Verweltlichung des Klerus wurden immer mehr spürbar. Seit den 20-er Jahren des 16. Jhd. werden nur noch selten beachtenswerte Kulturleistungen aus Veßra gemeldet. Die Visitationsberichte von 1555 sprechen von einem erschreckenden Bildungsstand der Mönche und später auch der Pfarrer und Vikare. Diese führten z.T. ein völlig weltliches Leben und hatten auch Kinder von irgendwelchen Frauen. Auch die Klosterschenke stand nicht im besten Ruf und war z.B. 1514 der Schauplatz übler Schläger- und Messerstechereien. Zwar hat es nicht an Versuchen gefehlt, dieser Entwicklung durch Reformen zu begegnen, aber selbst einer energischen Persönlichkeit wie dem Abt Peter, der Veßra von 1484 bis 1511 regierte, ist es nicht gelungen, eine Verbesserung herbeizuführen. Was blieb war eine straffere Wirtschaftsführung, die auch die Interessen des Adels und der Städte berührte und die bäuerlichen Rechte weiter beschnitt. Dadurch wurde das Kloster immer mehr isoliert und der Zorn der revolutionären Bauern 1525 heraufbeschworen.
Das Kloster wurde im Bauernkrieg zweimal besetzt. Im ersten Fall zog eine größere Gruppe von Einwohnern und Bauern von Themar sowie der umliegenden Dörfer (nicht aus Gethles), am Ostertag nach Veßra, um ihren Unwillen gegen die Mönche und den Abt Luft zu machen. Es war eine spontane Aktion, bei der es keine Plünderungen oder Zerstörungen gab. Eine zweite Aktion war schon zielgerichteter und diente der Verproviantierung des Bildhäuser Bauernheeres. Auch dabei wurde nichts zerstört. Andere, auswärtige Höfe des Klosters kamen nicht so glimpflich davon. Einige wurde geplündert und niedergebrannt, wie auch die Stammburg der Henneberger.
Durch den Sieg der Fürsten über die Bauern konnte sich auch Veßra schadlos an ihnen halten. Sie wurden hart bestraft, mussten Schadenersatz leisten und unbedingte Treue schwören. Das hielt die Bauern jedoch nicht davon ab neue Angriffe des Klosters auf ihre Rechte und ihren Besitz abzuwehren. Alte Streitigkeiten mit den Städten Themar und Rodach entbrannten wieder in alter Schärfe.
Grabkapelle
Die Jahre des Klosters aber waren schon gezählt. Nach dem Bauernkrieg hatten die Henneberger in Schleusingen selbst mit der Auflösung des Klosters geliebäugelt, um sich seines Besitzes und wirtschaftlichen Potentials bedienen zu können. Ihre eigenen finanziellen Sorgen und Nöte waren ja sprichwörtlich. Aber da hatte ja auch Bamberg und Würzburg ein Wort mitzureden. 1540 ließen die Henneberger endgültig Veßras Interessen fallen und zogen sich als Schutzmacht zurück. Seit 1544 führten sie in ihrem Land die Reformation durch, wobei auch alle Klöster aufgelöst wurden. Den Mönchen, die in Veßra bleiben wollten, wurde das zwar erlaubt und sie wurden auch bis an ihr Lebensende hier versorgt, ja sie konnten sogar ihren Abt wählen, die Ausübung des katholischen Kultus wurde ihnen aber seit 1545 untersagt. Veßra wurde schrittweise in eine Domäne umgewandelt, deren Einkünfte kontinuierlich in die Kasse des Landesherren flossen. Als 1573 der letzte Abt starb, war dieser Prozess abschlossen. Die Verwaltung übernahm ein Klostervogt, der vom Grafen eingesetzt wurde. Dieser hatte die Domäne zu verwalten und von den Bauern die Abgaben einzutreiben.
Torkirche
Nach dem Aussterben der Henneberger 1583 und Übernahme der Grafschaft durch die sächsischen Wettiner, kam unser Gebiet schließlich von der Albertinischen Linie 1718 an Kursachen und 1815 an Preußen. Alle Obrigkeiten versuchten soviel wie möglich aus der Domäne herauszuholen. Besonders schlimm erging es dem Gut und seinen Bewohnern im 30-jährigen Krieg. In den Jahren 1634 bis 1644 wurde es des öfteren ausgeplündert, so dass der Wirtschaftsbetrieb für längere Zeit zum Erliegen kam.
Später wurde die Verwaltung des Klostergutes so verändert, als alle Abgaben der Bauern den einzelnen Ämtern zugewiesen wurden, in denen die betreffenden Dörfer lagen. Der eigentliche Wirtschaftshof mit dem Salland wurde dagegen verlehnt, wobei der Pächter noch die Amtsbezeichnung „Klostervogt“ trug. Einzelne Teile des Klosters wie Mühle, Wirtshaus und Schäferei wurden besonders verpachtet. Das betraf auch das Gestüt, das hier von 1677 bis 1843 bestand und der Domäne ein besonderes Profil verlieh, ja es zeitweise berühmt machte. Das
Torkirche
Stutenhaus bei Vesser gehörte zum Gestüt der Domäne. Auf die Bergwiesen am Adlersberg wurden die Stuten mit ihrem Nachwuchs zur Sommerweide gebracht. Nach neueren Erkenntnissen sind das Gestüt in Veßra und das alte, ursprüngliche (heute nicht mehr vorhandene) Stutenhaus bei Vesser offenbar schon vor 1677 gegründet worden. Das heutige Stutenhaus entstand 1662 als Jagdhaus des Herzogs Moritz von Sachsen-Naumburg-Zeitz. Die einstige Klostermühle verkaufte der Staat 1878 an den Pächter. An ihrer Stelle entstand 1893 eine Porzellanfabrik, die 1932 ihren Betrieb einstellte. Sie wurde später als Ausbildungsstätte für Holzfacharbeiter (Möbel- u. Bautischler) umgebaut.
Die Bodenreform 1945/46 brachte auch das Ende der Domäne. Aus dem noch immer 108 ha großen Staatsgut wurden 10 Neubauernstellen geschaffen. 1953 gründete sich im ehemaligen Kloster eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) und 1975 entstand dort das Agrarhistorische Museum, aus dem nach 1990 das „Hennebergische Museum“ wurde. Durch die jeweilige Nutzung nach Auflösung des Klosters über die Jahrhunderte hinweg, führten an der Anlage zu Veränderungen durch Umbauten, Verfall und Zerstörung. Durch die Gründung des Museums zu DDR-Zeiten 1975 wurde dem Einhalt geboten und das wertvolle historische Erbe zur gesellschaftlichen Nutzung erschlossen. Damit wurde auch dem gewachsenen öffentlichen Interesse am Kloster Veßra Rechnung getragen, war es doch in der bisherigen Geschichtsschreibung sehr stiefmütterlich behandelt worden und vielen Generationen ging die einstige Bedeutung des Klosters verloren.

Beschreibung:


Sehr markant weisen die beiden Türme der Klosterkirche St.- Marien auf eine einzigartige Komplexität des Klosters in Veßra hin. Einer mittelalterlichen Kleinstadt vergleichbar, umschloss die Mauer den gesamten bebauten Klosterkomplex. Sie ist in großen Teilen erhalten und weist noch heute die beachtliche Länge von 780 m auf. Ein als Mühlgraben von der Schleuse (bis 1535 Vescera genannt) abgezweigter Nebenarm stellte die heutige südliche Begrenzung dar. Trotzdem darf angenommen werden, dass sich das mittelalterliche Kloster bis zur Schleuse erstreckte. Der alte Zugang zum Kloster an der Nordseite des Geländes ist mit einem Turmbau markiert. Unter dem Turm befindet sich die Zufahrt mit großem verschließbaren Tor, daneben ist die Pforte für Fußgänger. Tor und Pforte sind einheitlich mit einer reich ausgebildeten Fassade gerahmt, die um 1190 entstanden ist.
Torturm
Der Turm, dessen Erbauungszeit (um 1200 ?) nicht klar nachgewiesen werden kann, wurde in der Mitte des 19. Jh. abgetragen und erst im Rahmen der Gesamtrekonstruktion des Torbereiches zwischen 1979 und 1985 wieder aufgebaut. Die sich anschließende Torkirche ist ein Saalbau 7 x 9 m im Grundriss, vermutlich aus der Mitte des 13. Jh.. Heute wird die Kirche vom Museum als Vortrags- und Konzertraum genutzt. Im Torbereich gruppierte sich außerdem ein Gasthaus mit Schmiede, später kam noch eine Scheune hinzu. Das Wappen des Grafen Wilhelm IV. von Henneberg-Schleusingen über dem Klostertor stammt aus dem Jahre 1532. Es wurde nach der Wende rekonstruiert und, von einem Gönner gesponsert, neu angebracht. Die frühere farbige Gestaltung des Wappens ging dabei verloren.

Südlich vom Torbereich – die Grenze markiert der alte Pferdestall – wurde das Gelände sehr weitläufig als Klosterfriedhof genutzt. Er wurde schließlich durch die landwirtschaftliche Nutzung (Stutengarten) auf den Bereich nördlich der Klosterkirche reduziert und ummauert.
Dem kleinen turmartigen Gebäude an der Nord-Ost-Ecke kann noch nicht eindeutig einer Funktion zugeordnet werden. Jedenfalls war es im 19. Jh. als Backhaus in Betrieb und wurde später als Eiskeller, Ziegenstall und Schuppen genutzt. In der Nähe sind zwei Brunnen gefunden worden, die die Wasserversorgung sicherstellten und die im 16. Jh. bereits über eine Holzrohrleitung erfolgte.
Klausur und Kreuzgang
Im Zentrum der Anlage steht die Ruine der Klosterkirche und der zum großen Teil erhaltenen Klausur. Südlich davon Brau- und Darrhaus und die Mühle. Westlich des Klausurkomplexes befand sich der Wirtschaftshof, der noch heute erkennbar ist, mit den immer wieder durch Neubauten ersetzten Ställen, Speichern und Scheunen. Außerdem müssen hier die Werkstätten der Klosterhandwerker gesucht werden. Das Gebäude des Klosterspitals, das sich nordöstlich des heutigen Mauerrings befindet (heutiges Gasthaus „Goldener Löwe“ und Nachbarhaus), war offensichtlich mit einer besonderen Mauer umgeben. An der östlichen Klostermauer sind noch heute zwei Fischteiche erhalten.
Die 400-jährige landwirtschaftliche Nutzung der Klosteranlage hat außer der Bausubstanz relativ wenig Originale aus der Geschichte des ehemaligen Prämonstratenser-Stiftes übriggelassen. Ein Brand vernichtete 1939 auch noch die Klosterkirche, die damals als Scheune genutzt wurde. Heute sind nur noch die Umfassungsmauern sowie die Querhauswände zu sehen, sowie die beiden stattlichen Türme der Kirche, die das weithin sichtbare Wahrzeichen des ehemaligen Klosters sind. Zusammen mit der angefügten Henneberger Kapelle (1182 als Grablege der Henneberger geweiht) und der 1201 erbauten Südkapelle, stellt die Ruine der Veßraer Marienkirche das bedeutendste romanische Baudenkmal der Region dar. Errichtet wurde sie im 12. Jh. als kreuzförmige dreischiffige Pfeilerbasilika mit zweitürmigem Westbau. Der Gründer des Klosters, Graf Gotebold (gest. 1144) und seine Gemahlin Gräfin Liutgard, waren als erste in der Basilika der Klosterkirche begraben worden.
1566 ließ Graf Georg Ernst v. Henneberg-Schleusingen, die Grablege aus der Henneberg- Kapelle und der Basilika nach Schleusingen in die Ägidienkapelle der Schleusinger Stadtkirche verlegen und veranlasste auch die Überführung der bis dahin in Veßra aufgestellten Epitaphien.

Im Museum ist ein Modell der gesamten Klosteranlage in der Zeit um 1500 zu besichtigen. Es ist auf der Grundlage von archivalischen Unterlagen, als auch Bauuntersuchungen und Grabungen entstanden.

Das seit 1975 im Klostergelände untergebrachte Hennebergische (bis 1990 Agrarhistorische) Museum hat sich zu einem Zentrum der regionalgeschichtlichen Forschung mit reichem Ausstellungsangebot entwickelt. Es erfolgte die Umsetzung zahlreicher alter ländlicher Fachwerkbauten und eine historische Gartenanlage in den Museumsbereich. Geboten werden Ausstellungen zur Klostergeschichte sowie zur hennebergischen Geschichte und Volkskunde. Publikationen, Vorträge, Veranstaltungen, Konzerte sowie andere vielfältige Angebote für Schulen und der zahlreichen Besucher stehen auf dem Programm des Museums. Backhaus, Mühle und Brauhaus sind dafür, funktionstüchtig wie in alter Zeit, wieder in Betrieb genommen worden. Es ist auch Sitz des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins.
Quelle:


  • Dr. G. Wölfing: „Geschichte des Henneberger Landes“
  • Henneberger Heimatblätter
  • Fleyer des Museums

Montag, 10. Oktober 2016

Marodeurs und Deserteurs (von C.A.)



7 Nationen beim gegenseitigen Totschlagen
Der Siebenjährige Krieg (1756 – 1763) war bekanntlich auch mit Hilfe Suhler Gewehre für Friedrich den Großen günstig ausgefallen. Die Grafschaft Henneberg gehörte zu dieser Zeit zum Kurfüstentum Sachsen, das mit seinen Truppen auf Seiten Österreichs gegen Friedrich kämpfte. Nach Ende des Krieges machten abgedankte Soldaten, Deserteure und Marodeure auch die Straßen und Ortschaften Hennebergs unsicher. Die meisten führten, sehr zur Beuruhigung der Bevölkerung, ein regelrechtes Räuberleben.
Gegen diese Soldateska machte die Regierung nun mobil. Am 13. November 1763 verfügte die Schleusinger Ober-Aufsicht „Zur Arretierung der Marodeurs und anderem liederlichen Gesindels werden Schutz-Patrouillen nach Frauenwald, Eichenberg und Neudambach gelegt.“
Zersplittertes Deutschland
Nach Frauenwald kamen 4 Mann von der Kavallerie, die auch die Sächsische Postkutsche von Steinbach bis Frauenwald zu begleiten hatten. Je 1 Gefreiter und 3 Mann Musketiere kamen nach Eichenberg und Neudambach. Nach Suhl werden abkommandiert: 1 Korporal und 6 Mann, in die Ämter Kühndorf und Benshausen je 2 Korporale und 12 Mann. Sie bekommen den Auftrag „fleißig zu patrouillieren und dabei herum streifende Deserteure und abgedankte Soldaten aufspüren, das Gesindel eventuell zu arretieren und in die Ämter einzuliefern.“
Die nach Suhl abkommandierten 7 Mann sollen die „in die äußersten Häuser, nach dem „Fröhlichen Mann“ zu, einquartiert werden.“ Später kommen nach Suhl noch 2 Reiter, die mit der Infanterie Hand in Hand arbeiten sollen. Der Amtmann zu Kühndorf, Bleymüller, gibt an die dort stationierten Soldaten folgenden Anweisungen heraus: „Die Sicherheits-Patrouillen haben täglich auszugehen und abzuwechseln:

  1. gehet die Patrouille von den Infanterie und 1 Unter-Offizier auf der Meininger Landstraße, wo solche in die Rohrer Landstraße einfällt, visitieret die Dorfwacht zu Rohr, gehet sodann auf die Landstraße durch den Hölschberg bei Kloster Rohr vorbei bis nach Eichenberg, nimmt den Rückweg von Eichenberg auf Mäbendorf oder Wichtshausen, visitieret die Dorf-Wachten im Grund und kommt zu Kühndorf wiederum an.
  2. die 2te Patrouille wird von den beiden „Cuirasiers“ wechselweise verrichtet, durch Schwarza auf Ebertshausen, Benshausen bis an die Landstraße bei Mehlis, von der schlägt sich die Patrouille von der Straße ab, gehet durch die Waldung auf Viernau, visitiert überall die Dorf-Wachten und nimmt den Rückweg durch Schwarza auf den Köhler
  3. gehet die Patrouille wechselweise von hier aus gegen Utendorf auf Christes, visitieret die Mezel'ser Landstraße hinter dem Dolmar und nimmt den Rückweg durch Schwarza.
  4. die Patrouille gehet von hier aus auf den Köhler über den Lammers bis auf den Aschenhof und nimmt den Rückweg über Mäbendorf, Dietzhausen, Wichtshausen und Dillstädt, visitieret allenthalben die Dorfwachten und wenn sich die bestellten Wächter nicht antreffen lassen, so muß jeder 1 Gulden zur Strafe der Patrouille erlegen, oder wird mit anhero gebracht.
Dorfleben 18. Jhd.
Diese vier Touren der Patrouillen werden täglich wechselweise von der Infanterie und Kavallerie verrichtet, auch keine gewisse Zeit und Stunde gehalten, sondern hierunter das Ausgehen und Ankommen verändert.
Wenn die Patrouille in den Ortschaften eintrifft, so muß jeder Schultheiß, wann und wie die Patrouillen ankommen, zur Legitimation ein paar Zeilen erteilen, welche der Unteroffizier bei dem Rapport einreichet.

Amt Kühndorf, den 15. November 1763
gez. Bleymüller

Hier einige Bescheinigungen von Dorfschulzen in Original-Orthographie:

Dietzhausen: „Daß der Herr Corporal Funk heute Abend 12 Uhr mit seiner Mannschaft hier gewesen, alles visitieret und nichts Verdächtiges angetroffen, wird hierdurch mit Grund der Wahrheit attestieret.“
Eichenberg: „Hir mit Attestire ich das der Corporal F Mid 6 Mann Hier Her Batrolirt Had Nach Eigen Borch (Eichenberg) ist Kommen den 16. Martz um Ein ur Had Nitz Pasirt.“
Dillstedt „Heute dato den 17. Mertz sind Zwei reuter hier Patroliren gewesen, welches ich hiermit attestiere.“
Aschenhof: „ich Endunterschriebener bescheinige, daß heite um 10 uhr zwei reitter hier gewesen und Weitter nichst basieret ist.“
Rohr (Rohra): „Daß der Herr Corporal F. Mit seiner Mannschaft heute den 16. Märtz früh 6 uhr Hier eingetroffen und solche ihre patrouille Verrichtet und nicht verdächtiges angetroffen, solches wird ihnen hiermit Attestieret.“
Propagandiertes Heldentum
Christes: Daß der Corporal Mit 6 Man um 1 uhr allhier in Christes angekommen Zur batrol. (Patrouille), Hätte aber nichts an droffen, sein von Utendorf auf der Mezel'schen Straße her Kommen.“

Ob diese Patrouillen zur Beruhigung der Bevölkerung beigetragen haben ???

Quelle: Nach Akten des Staats-Archivs Magdeburg